Europa

Podoljaka: Gegengefechte im Süden und bei Artjomowsk

Die Front im Ukraine-Krieg wirkt statisch, dennoch wird an mehreren Frontabschnitten intensiv gekämpft. Das erklärte der Analyst Juri Podoljaka. Am Abschnitt Saporoschje sieht sich die Ukraine russischen Gegenangriffen ausgesetzt. Im Abschnitt Charkow-Swatowo rücken die russischen Truppen langsam vor.

Der aktuell eher statische Charakter der Front im Ukraine-Krieg sollte niemanden über die Intensität der Kämpfe hinwegtäuschen, die sich an mehreren Brennpunkten ereignen. Am Frontabschnitt Saporoschje etwa konnten die ukrainischen Truppen bei Rabotino im Raum Orechow eine wichtige vorgeschobene Stellung erobern, woraufhin die russischen Einheiten von dort auf die erste Verteidigungslinie zurückfielen, die über die dortigen dominanten Anhöhen verläuft.

Auch versucht das ukrainische Militär aktuell, sich insgesamt tiefer zwischen Rabotino und Werbowoje einzukeilen. Indes konnten die russischen Einheiten dort bei einem Gegenangriff aus Richtung Osten mehrere ukrainische Stellungen erobern und im Rücken der keilförmigen ukrainischen Angriffsgruppierung ins Hinterland eindringen. Von dort aus drohen sie nun, diese Formation von Kiews Hauptkräften an diesem Teilabschnitt der Front abzuschneiden, erklärte Podoljaka.

Gegengefechte laufen auch im Raum Artjomowsk am Frontabschnitt Donbass: Nördlich der Stadt versuchen die russischen Einheiten, Kiews Truppen aus ihren Stellungen zu verdrängen. Südlich der Stadt können die ukrainischen Kämpfer die aktuell in der Grauzone gelegene Ortschaft Andrejewka zwar im Rahmen ihrer Angriffe zeitweise betreten – sich dort aber aufgrund der Gegenwehr durch Russlands Artillerie und Luftwaffe nicht festsetzen.

In Kleschtschejewka sind Russlands Soldaten zum Angriff übergegangen – doch da die ukrainischen Truppen im Süden dieser Ortschaft solide Stellungen errichtet haben, bleibt sie bisher zweigeteilt, wobei Russland den nördlichen Teil kontrolliert, so der Journalist in seiner Analyse zum 11. September 2023.

Am nördlichsten Frontabschnitt, Charkow-Swatowo, rücken russische Einheiten langsam vor: In Höhe Kupjansk zum Beispiel sind sie aktuell dabei, die Ortschaft Petropawlowka, quasi den Schlüssel zu Kupjansk, von drei Seiten zu umstellen.

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analysen beinhalten nur wenige Zahlen, dafür vermittelt er anhand von Karten ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und ermöglicht damit kurzfristige Prognosen.

Als Quellen verwendet Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies können Aussagen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums sein. Andererseits beruft er sich auf Insiderquellen. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk zählen dazu auch Quellen in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er nach eigenen Angaben noch aufgrund alter Beziehungen aus seiner Zeit als ukrainischer Journalist unterhält. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

Mehr zum Thema - Podoljaka: Kämpfe am Frontabschnitt Saporoschje – Die wichtigste Schlacht des Sommers

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.