Europa

"Ein weiterer unfreundlicher Schritt": Moskau tadelt Rückruf des deutschen Botschafters nach Berlin

Der deutsche Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, ist der Vereidigung von Präsident Wladimir Putin ferngeblieben. Einer der Gründe war, dass der Diplomat zu Konsultationen nach Berlin zurückgerufen wurde. In Russland stieß dieser Schritt auf Unverständnis.
"Ein weiterer unfreundlicher Schritt": Moskau tadelt Rückruf des deutschen Botschafters nach BerlinQuelle: Sputnik © MICHAIL WOSKRESSENSKI

Auf ihrem täglichen Pressebriefing am Mittwoch hat die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, wiederholt kritische Worte für Deutschland gefunden. Für Tadel aus Moskau sorgte diesmal die Entscheidung des Auswärtigen Amtes, den Botschafter Alexander Graf Lambsdorff zu Konsultationen nach Berlin zurückzurufen. Sacharowa sprach von einem "weiteren unfreundlichen Schritt", der darauf gerichtet sei, antirussische Stimmungen im EU-Land zu schüren und die bilateralen Beziehungen weiterhin verkommen zu lassen.      

"Die ganze Verantwortung dafür liegt auf der deutschen Seite."

Als Hintergrund für den Rückruf des Botschafters hatte Deutschland Cyberangriffe, darunter auf die SPD, genannt, die eine russische Hackergruppe begangen haben soll. In diesem Zusammenhang erklärte die russische Außenamtssprecherin, dass Moskau von Berlin bislang keine Beweise für eine Beteiligung Russlands an den Cyberattacken erhalten habe. Diese Anschuldigungen seien grundlos, und die deutsche Regierung nutze sie, um die Spannungen in den bilateralen Beziehungen weiter eskalieren zu lassen.

"Seinerzeit hatten die BRD und wir einen zwischenbehördlichen Mechanismus für regelmäßige bilaterale Konsultationen zum Thema Cybersicherheit. Aber unsere Aufrufe, das Treiben der sogenannten russischen Hacker und die Besorgnisse der deutschen Seite im Zusammenhang mit angeblichen Cyberattacken aus Russland bei Sitzungen im Rahmen dieses Mechanismus zu besprechen, weckten dort kein Interesse."

Da Deutschland diesem Dialog regelmäßig ausgewichen sei, habe auch Russlands Außenministerium dieses Format aufgegeben, fügte Sacharowa hinzu.

Die Bundesregierung hatte zuvor die Hacker-Gruppe APT 28 dafür verantwortlich gemacht, in der SPD-Parteizentrale seit mindestens März 2022 über einen längeren Zeitraum eine damals nicht bekannte Sicherheitslücke in Microsoft Outlook ausgenutzt zu haben, um vor allem E-Mail-Konten zu kompromittieren. Die Cyberangriffe richteten sich demnach auch gegen Regierungsstellen und Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt und IT sowie gegen Stiftungen und Verbände. Russland wies jegliche Beteiligung an dem Cyberangriff zurück.

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