Gesellschaft

Causa Gil Ofarim und üble Nachrede: Prozessbeginn noch in diesem Jahr

Der Sänger Gil Ofarim behauptete im Jahr 2021, man habe ihn in einem Leipziger Hotel antisemitisch angefeindet. Ermittlungen ergaben ein anderes Gesamtbild. Nun muss Ofarim aller Voraussicht nach im November selbst als Angeklagter vor Gericht erscheinen.
Causa Gil Ofarim und üble Nachrede: Prozessbeginn noch in diesem JahrQuelle: www.globallookpress.com © Daniel Karmann

Ein erster Prozess war gegen den Musiker ursprünglich bereits für den Herbst 2022 angesetzt worden. Ofarim hatte jedoch mittlerweile seine Anwälte gewechselt, die wiederum dem verantwortlichen Richter noch vor Prozessbeginn Befangenheit vorwarfen. Die Boulevardzeitung Bild erfuhr nun aus internen Ermittlerkreisen, dass es Ende dieses Jahres zum finalen Gerichtsprozess gegen Gil Ofarim "wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung" kommen wird.

Ofarim soll im Jahr 2021 das Einchecken in das Leipziger Westin Hotel verwehrt worden sein, weil er eine Kette mit einem Davidstern trug, so die Behauptung des Musikers in einem selbstgedrehten Video vor dem Hotel. Der beschuldigte Hotel-Mitarbeiter stellte dann Anzeige wegen Verleumdung, nachdem sich zuvor eine breite mediale Kampagne auf die Seite Ofarims gestellt hatte. Nach taktischen Verzögerungen berichtet die Bild nun darüber, dass der Prozess-Auftakt "am 7. November vor dem Landgericht Leipzig" erfolgen soll. Entsprechende Details würden "von dem Gericht in den kommenden Tagen verkündet". Demnach seien laut Bild-Informationen "ab Anfang November Termine für die Verhandlung geblockt".

Alexander Stevens, einer der Anwälte von Gil Ofarim, teilte dem Springer-Blatt diesbezüglicher Gerüchte mit:

"Ja, es stimmt. Wir rechnen mit dem Prozessbeginn noch in diesem Jahr, haben aber noch keine Ladung erhalten."

Grund der Prozessaufnahme sei die Tatsache, dass nach umfangreichen Ermittlungen die Staatsanwaltschaft zu der Überzeugung kam, dass sich ein angeblicher Antisemitismus-Vorfall nicht so zugetragen hatte, wie es Ofarim auch weiterhin behauptet. Der Sänger hatte neben dem Angestellten auch den Hotelmanager in Folge angezeigt. Die Ermittlungen wurden jedoch mittlerweile eingestellt.

Im Jahr 2022 kam es dann unter anderem zu keiner Verhandlung gegen Ofarim, da laut des zuständigen Landgerichts ein umfangreicher Antrag auf Schadenersatz, den der als Nebenkläger auftretende Hotelmitarbeiter durch seine Anwälte eingereicht hatte, parallel erfolgte. Der verleumdete Hotelangestellte wurde nach dem Ereignis umgehend freigestellt. Die Ofarim-Story löste eine Welle an Empörung in Deutschland aus, hin zu Medienmeldungen in den USA und Israel. Gil Ofarim ist der Sohn von Abi Ofarim, dem Sänger, der in den 1960ern zusammen mit Esther Zaied als israelisches Gesangsduo "Esther und Abi Ofarim" Welterfolge feierte.

Nach einem Gutachten der vom Hotel engagierten Anwaltskanzlei durfte der beschuldigte und freigestellte Mitarbeiter rund drei Wochen nach dem Vorfall an seinen Arbeitsplatz zurückkehren. Es lägen demnach "keine objektivierbaren Anhaltspunkte vor, die es rechtfertigen würden, strafrechtliche und/oder arbeitsrechtliche Maßnahmen gegen den Mitarbeiter zu ergreifen". Wie aus einem Bericht der Wochenzeitung Die Zeit hervorging, "habe keiner der von der Rechtsanwaltskanzlei Pauka & Link befragten acht Zeugen am fraglichen Abend eine antisemitische Beleidigung – seitens der Hotelangestellten – gehört".

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