Deutschland

"An die Orks": Rassistische Botschaft eines FDP-Politikers auf ukrainischen Granaten

Eines der Prinzipien von Kriegspropaganda ist es, den Feind zu dämonisieren. Dass sich hierfür auch deutsche Bundestagsabgeordnete nicht zu schade sind, bewies nun zum wiederholten Mal der FDP-Politiker Marcus Faber.
"An die Orks": Rassistische Botschaft eines FDP-Politikers auf ukrainischen Granaten© X/@MarcusFaber

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Marcus Faber hat es anscheinend gern versucht, seine Parteifreundin Marie-Agnes Strack-Zimmermann in Sachen Zynismus und Russophobie zu übertreffen. In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) teilte der 39-jährige deutsche Parlamentarier am Montag mehrere Fotografien, die ukrainische Soldaten mit Waffen und Munition zeigen.

Die Männer halten Munition für einen Mörser in ihren Händen. Die Nahaufnahme einer Kiste mit weiterer Munition zeigt, dass die Mörsergranaten auf Englisch sowie Ukrainisch den Schriftzug tragen "Von Marcus Faber an die Orks". Faber selbst stellte in seinem Beitrag fest, dass der Ukrainekrieg dann enden werde, wenn sich die russischen Soldaten zurückzögen.

Seit Beginn der militärischen Sonderoperation Russlands im Februar 2022 ist in der ukrainischen Propaganda "die Orks" eine gängige Bezeichnung für Russen geworden. In Anlehnung an die fiktive Rasse der Orks in den Büchern des britischen Schriftstellers J. R. R. Tolkien (Autor von "Der Herr der Ringe"), die von Natur aus böse und grausam sind, sollen Russen sowohl als Personen wie auch als Volk gezielt entmenschlicht werden.

Vermutlich ließ Faber den Schriftzug mit seinem Namen als Gegenleistung für eine finanzielle Spende auf die Munition schreiben. Über das Internet sind ähnliche "Dienstleistungsangebote" bekannt geworden. So ist es möglich, eine Gruppe afrikanischer Männer gegen Bezahlung eine personalisierte Grußbotschaft singen und tanzen zu lassen.

Faber ist seit 2017 über einen Platz auf der Landesliste Sachsen-Anhalt für den Wahlkreis Altmark Mitglied des Deutschen Bundestages. 2018 wurde er Ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss. Faber promovierte im Jahr 2009 zum Thema "Direkte Demokratie auf Länderebene".

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