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Podoljaka: Kiew "durchbricht" wieder Russlands Verteidigung im Süden – das dritte Mal im Monat

Schon zum dritten Mal im Monat hat das ukrainische Kommando einen Durchbruch der Verteidigungslinie Russlands am südlichsten Frontabschnitt, Saporoschje, verkündet. Kiews lediglich taktische Erfolge dort können allenfalls dann als ein Durchbruch gelten, wenn man sonst nichts vorzuweisen hat und dringend einen "Sieg" benötigt, analysiert Juri Podoljaka.

Schon zum dritten Mal im Monat, wenn nicht gar in den letzten zwei-drei Wochen, hat das ukrainische Kommando pompös einen Durchbruch der Verteidigungslinie Russlands am südlichsten Frontabschnitt, Saporoschje, verkündet. Indes können Kiews lediglich taktische Erfolge dort allenfalls dann als ein Durchbruch gelten, wenn man sonst nichts vorzuweisen hat – jedoch dringend irgendeinen glorreichen Sieg vorweisen muss, zeigt Juri Podoljaka in seiner Analyse zum 25. September 2023.

Die heftigsten Gefechte haben sich zusammen mit einem Teil der ukrainischen Reserven von dort ebenfalls teilweise an andere Frontabschnitte verlagert: Am Abschnitt Charkow-Swatowo im Norden verheizt Kiew knappe und deswegen noch wertvollere Reserven, nur damit ihm die Front dort nicht um die Ohren fliegt; am Frontabschnitt Donbass derweil haben beide Seiten nach vorläufigen Daten gewisse Erfolge vorzuweisen. Jedoch erschöpft sich der Erfolg der ukrainischen Truppen mit dem Verdrängen der Einheiten Russlands aus Kleschtschijewka südlich von Artjomowsk hinter die östlich von ihr verlaufende Eisenbahnlinie, wobei die Ortschaft weitestgehend Niemandsland unter heftigem Beschuss bleibt und ihre Verluste in keinem Verhältnis zum taktischen Wert ihres Geländegewinns (wenn man das überhaupt so nennen kann) stehen.

Russische Luftlandetruppen sollen derweil dominante Anhöhen um den nordwestlich von Artjomowsk gelegenen Ort Orechowo-Wassiljewka unter Kontrolle gebracht haben und momentan Gegenangriffe der Ukrainer abwehren – die Information von der Einnahme zumidnest der Ortschaft selbst wird allerdings bisher von keiner der Quellen widerlegt oder bestätigt. Dafür sind im Raum Sewersk gewisse Geländegewinne für Russlands Militär zu verzeichnen – möglicherweise ein Vorbote für weitere Offensivaktionen zum Umstellen des dortigen ukrainischen Aufgebots

Juri Podoljaka ist ein ukrainischer politischer Blogger und Journalist aus Sumy, dessen Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur wenigen Zahlen auf, dafür vermittelt er anhand von Karten aber ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.
An Quellen bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten. Dies sind Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Andererseits gibt er Insiderquellen an. Neben solchen in den Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits- und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka also vornehmlich ein OSINT-Analyst.

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