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Israelischer Wirtschaftsminister: Iran ist jetzt "legitimes Ziel" für israelische Raketen

Diese Aussagen des Wirtschaftsministers Barkat wären nur ein weiteres Beispiel aggressiver israelischer Rhetorik – wenn er nicht als möglicher Nachfolger von Ministerpräsident Netanjahu gehandelt würde. So muss man fürchten, dass diese Aussagen auch umgesetzt werden.
Israelischer Wirtschaftsminister: Iran ist jetzt "legitimes Ziel" für israelische RaketenQuelle: www.globallookpress.com © Michael Kappeler

Der israelische Wirtschaftsminister Nir Barkat erklärte in einem Interview mit dem britischen Telegraph, der Iran sei jetzt ein "legitimes Ziel" für israelische Raketenangriffe.

"Der Iran ist ein legitimes Ziel für Israel. Sie werden damit nicht davonkommen. Der Kopf der Schlange ist Teheran. Meine Empfehlung lautet, die Strategie zu übernehmen, die Präsident Kennedy in der Kuba-Krise nutzte. Im Grunde sagte er, wenn es eine Rakete aus Kuba gibt, wird mit einer Rakete auf Moskau geantwortet.

Und wir sollten sehr, sehr deutlich sicherstellen, dass die Iraner verstehen, dass sie nicht damit durchkommen, Stellvertreter gegen Israel einzusetzen und nachts gut zu schlafen, wenn wir nachts nicht gut schlafen."

Barkat ist die Nummer zwei in der Likud-Partei nach Premierminister Benjamin Netanjahu; nach Ansicht der Redaktion der Zeitung Telegraph macht sich der 64-jährige Multimillionär angesichts fallender Umfragewerte für Netanjahu Hoffnungen, diesen abzulösen. Die Strategie des ehemaligen Fallschirmjägers und Bürgermeisters von Jerusalem scheint dabei zu sein, Netanjahu noch an Radikalität zu übertreffen.

Neben seiner Aussage, Iran zu einem möglichen Ziel israelischer Angriffe zu erklären (der Libanon wie Syrien werden bereits jetzt von Israel angegriffen), was das Risiko eines großen regionalen Konflikts deutlich erhöhen würde, erklärte er auch, künftig keine palästinensischen Arbeiter aus der Westbank mehr in Israel zuzulassen.

"Wir sind durch mit palästinensischen Beschäftigten. Der Gedanke dahinter ist ganz einfach: Wir wollen nur ausländische Arbeitskräfte aus friedlichen Ländern. Wir wollen keine Arbeitskräfte von Feinden."

Seit dem 7. Oktober dürfen keine Arbeitskräfte aus der Westbank mehr nach Israel passieren. Zuvor waren viele Palästinenser tageweise unter anderem in der Bauindustrie beschäftigt. Aufgrund der völligen Kontrolle Israels über die Außengrenzen Palästinas sind die Möglichkeiten zu einer eigenen wirtschaftlichen Entwicklung sehr begrenzt; die Erwerbslosigkeit ist hoch und Arbeit in Israel ist eine der wenigen Einnahmequellen.

Bisher gebe es in Israel 130.000 ausländische Arbeitskräfte, die meisten mit einem fünfjährigen Aufenthalt, aber er wolle diese Zahl "so schnell wie möglich" auf 300.000 Kräfte erhöhen. Dabei hege er die Erwartung, dass indische Arbeitskräfte die palästinensischen ersetzen könnten.

Die israelische Kriegsführung in Gaza bezeichnete er als "sehr vorsichtig. In Wirklichkeit würde ich zu einigen Zeitpunkten ein aggressiveres Vorgehen vorziehen". Zuletzt sagte er, "das ist ein religiöser Krieg".

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