Meinung

Kommt eine Mobilmachung für ukrainische Frauen?

Ab dem 1. Oktober unterliegen Ukrainerinnen mit bestimmten Berufen, wie etwa Ärztinnen, einer Wehrdiensterfassung. Indizien sprechen dafür, dass das Kiewer Regime eine Mobilmachung von Frauen seit Längerem plant und dass "der Krieg bis zum letzten Ukrainer" auch ukrainische Frauen einschließt.
Kommt eine Mobilmachung für ukrainische Frauen?Quelle: Gettyimages.ru © Anadolu Agency

Von Daniil Bessonow

Vor dem Hintergrund der großen Verluste an Personal und Technik nähert sich die ukrainische Regierung zunehmend der Idee, auch Frauen an die Front zu mobilisieren. Am 6. September behauptete der Abgeordnete der ukrainischen Werchowna Rada Fjodor Wenislawski, dass ab dem 1. Oktober die Wehrdiensterfassung für Frauen mit frontrelevanten Berufen verpflichtend und für alle anderen freiwillig werde. Bei Ersteren handelt es sich um Ärztinnen, Krankenschwestern, Pharmazeutinnen, Tierärztinnen, Chemikerinnen, Physikerinnen, Biologinnen, Geografinnen und zahlreichen anderen.

Bemerkenswerterweise hatte das Verteidigungsministerium der Ukraine noch vor dem Beginn der speziellen Militäroperation den Befehl Nr. 313 vom 11. Oktober 2021 "Über die Festlegung der Liste von Spezialisierungen und/oder Berufen, die mit entsprechenden militärischen Berufen verwandt sind, nach deren Erhalt Frauen einer Wehrdiensterfassung unterliegen sowie der Liste von Spezialisierungen und/oder Berufen, die mit entsprechenden militärischen Berufen verwandt sind."

Neben dem Erlass entsprechender Gesetze wurde auch die öffentliche Meinung aktiv beeinflusst. Anlässlich einer Entsendung von Frauen an die Front begann die ukrainische Regierung und ihre transatlantischen Herren, im Vorfeld PR-Kampagnen im Internet vorzubereiten.

Ende August drehte die britische BBC einen Beitrag über eine Frau namens Oxana, die an die Front ging und dort ukrainische Drohnen bedient. Als eine rote Linie zieht sich durch den Beitrag die Behauptung, dass Frauen im ukrainischen Militär eine alltägliche und verbreitete Erscheinung seien. Parallel dazu begannen, motivierende Mobilisierungsvideos zu erscheinen, die die Ukrainerinnen zum Frontdienst aufriefen.

Ich habe eine wilde, doch angesichts der Ereignisse an der Front logische Vermutung. Möglicherweise haben US-amerikanische Analytiker Fristen prognostiziert, nach denen die Ukrainer zu Sinnen kommen, den Krieg beenden wollen, auf eine Zusammenarbeit mit der NATO verzichten und die Freundschaft mit Russland unter allen Bedingungen wiederherstellen wollen werden.

Die USA verstehen hervorragend, dass Ukrainer im Grunde Russen sind, die von Russland künstlich getrennt, durch westliche Propaganda betrogen und durch die Idee einer eigenen Identität angesteckt wurden. Sie verstehen, dass die Ukraine früher oder später zu Russland zurückkehren wird. Somit sind die Ukrainer eine potenzielle Mobilisierungsreserve von Russland. Je mehr Ukrainer also bis dahin in diesem Krieg sterben, desto besser. Die Stunde der ukrainischen Männer ist bereits gekommen. Nun bleibt nur noch, auch die Frauen in den Krieg zu werfen.

Viele stellen sich eine berechtigte Frage: "Wie viele Frauen sollen mobilisiert werden?" Ich bin mir sicher, dass es alle sein werden, bei denen es gelingt, sie zu fassen und zu bewaffnen. Dies wird zu totalen Verlusten unter der ukrainischen Bevölkerung führen. Darüber hinaus werden Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende Kinder zu Vollwaisen. Über das Leben der ukrainischen Kinder, die in den Westen zogen oder dies erst vorhaben, gibt es in westlichen und russischen Medien genügend Informationen.

Übersetzt aus dem Russischen.

Daniil Bessonow wurde im Jahr 1984 im zentralukrainischen Borispol geboren. Ursprünglich ein Beamter des ukrainischen Innenministeriums, zog er im Jahr 2014 in den Donbass und kämpfte dort auf der Seite der Volksrepubliken. Im Frühling 2022 bekleidete er den Posten des ersten Stellvertreters des Informationsministers der DVR. Man kann ihm auf Telegram auf seinem Kanal folgen.

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