Nordamerika

Biden fordert positive Berichterstattung

Die Umfragewerte von Joe Biden sind im Keller. Die Verantwortung dafür sieht der US-Präsident bei den Medien und fordert eine wohlwollendere Berichterstattung. Die Mehrheit der US-Amerikaner beklagt aber, Medien würden schon jetzt unausgewogen zugunsten Bidens berichten.
Biden fordert positive BerichterstattungQuelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Julia Nikhinson

Angesichts sinkender Umfragewerte unterbrach US-Präsident Joe Biden seinen Weg in die Weihnachtsferien für eine kurze Pressekonferenz vor dem Weißen Haus. Auf dem Weg zu seinem Helikopter forderte er von den US-Medien eine positivere Berichterstattung über die US-Wirtschaft. Auf die Frage, was für das Jahr 2024 zu erwarten sei, antwortete Biden:

"Alles in Ordnung! Schaut genau hin. Fangt an, richtig darüber zu berichten."

Biden hat wiederholt seinen Unmut über die Berichterstattung geäußert, die er für seine sinkenden Umfragewerte verantwortlich macht. Die Wähler geben Biden für dessen Wirtschaftspolitik schlechte Noten, obwohl Inflation und Arbeitslosigkeit zuletzt zurückgegangen waren. Bereits im Oktober hat sich Biden darüber beschwert, dass die öffentliche Wahrnehmung der tatsächlichen wirtschaftlichen Entwicklung in den USA von einer negativen Berichterstattung verzerrt werde. 

In einer kürzlich veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Monmouth Universität zeigten sich lediglich 28 Prozent zufrieden mit Bidens Programm zur Inflationsbekämpfung. Nur 12 Prozent gaben an, ihre finanzielle Situation habe sich verbessert. Sein allgemeiner Zustimmungswert ist auf 34 Prozent gefallen – den niedrigsten Wert, seit er im Amt ist. 

Nach einer Umfrage des Wall Street Journals sagen 23 Prozent der Befragten, Bidens Politik hätte auf sie positive Auswirkungen, während eine absolute Mehrheit von 53 Prozent sagt, ihre Situation habe sich unter Biden verschlechtert. 

Patrick Murray, der Leiter des Umfrageinstituts der Monmouth Universität, warnte davor, die Berichterstattung zu manipulieren. Wenn die Berichterstattung nicht mit den realen Lebensbedingungen korrespondiere, hätte das für die Zustimmung zu Biden absehbar negative Konsequenzen. Murray wörtlich:

"Es ist politisch gefährlich, eine Information zu verbreiten, die den Wählern erzählt, die Eigenwahrnehmung ihrer Lebenssituation sei falsch.

Kritik an Biden kommt auch von Glenn Greenwald, der 2013 maßgeblich dazu beigetragen hat, den von Edward Snowden aufgedeckten Abhörskandal durch US-Geheimdienste medial zugänglich zu machen. Greenwald sagte, dass ein großer Teil der US-Medien ohnehin der demokratischen Partei nahestehe, der auch Biden angehört. Greenwald beschreibt die Fernsehsender CNN, MSNBC und NBC als Vertretungen der Demokraten, ihre Angestellten verstünden sich als Aktivisten und würden die entsprechende Propaganda verbreiten. 

Dem entspricht die Wahrnehmung der Wähler. 60 Prozent der US-Amerikaner sagen, die Ausgewogenheit in der Berichterstattung habe in den vergangenen Monaten abgenommen. Ein Großteil davon hat den Eindruck, US-Medien würden Biden in der Berichterstattung bevorzugen und 51 Prozent sind der Meinung, dass negative Informationen über Biden medial zu gering abgedeckt würden.  

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